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Don Farrago: März 2007

Samstag, 31. März 2007

Video-Nachlese: Raab und die Hölle von Kölle

Beim ersten Kampf zwischen Stefan Raab und Regina Halmich am 22. März 2001 traf das Motto "Schluss mit lustig!" zu wie die Faust aufs Auge auf die Nase – zumindest für Stefan "Großmaul" Raab, für den der Spaß mit einem technischen K.O. und einem gebrochenen Nasenbein endete.



Für die Revanche hatte er sich besonders viel vorgenommen; in harten Trainingseinheiten mit dem Mittelgewichts-Profi Felix Sturm hatte er auf 88 Kilo abgespeckt, seinen Körper gestählt, Kondition getankt. Und so tönte er vor dem Kampf noch vollmundig: "Jetzt ist Regina Halmich fällig. Nase um Nase, Zahn um Zahn." Und: "Ich bin auf dem Zenit meiner Leistungsfähigkeit und bereit, im Notfall auch über die volle Distanz zu gehen".

Zumindest das hat die selbsternannte Killerplauze vor 19.500 Zuschauern in der proppevollen Kölnarena geschafft: Die sechs Runden hat er überstanden. Er zeigte sich stark verbessert, und auch wenn er wieder heftige Prügel bezogen hat: Hut ab vor seiner Leistung und seinem Stehvermögen! Oder, wie Regina über Stefan sagte: "Da können sich manche echte Boxer was abschneiden!"

Und auch Dariusz Michalczewski, der neue eloquente Stern am Co-Moderatoren-Himmel, zeigte sich beeindruckt: "Gut boxen kann er nicht, aber hat er Eier gezeigt!" Na dann, im Vorgriff auf das kommende Wochenende: Fröhliche Ostern!

Hier die Highlights vom Fight am Freitag, 30. März 2007:

Raab vs. Halmich, Teil 1 (9:37 Min.)


Raab vs. Halmich, Teil 2 (8:09 Min.)


Raab vs. Halmich, Teil 3 (9:03 Min.)

Trotz der schmerzhaften Niederlage hat Stefan Raab noch einen zweifachen Grund zur Freude: Erstens hat er seinen Titel als Vizeweltmeisterin erfolgreich verteidigt, und zweitens muss Elton demnächst beim New York Marathon antreten. Das hatte er nämlich angekündigt – für den Fall, dass Stefan es schaffen würde, über die Runden zu kommen. Und wie das mit dem "Nase um Nase, Zahn um Zahn" aussieht, werden demnächst Stefans aktuelle Röntgenbilder zeigen...

Als Nachlese zum Kampf empfehle ich noch ein Highlight des Journalismus: Der Live-Ticker der Süddeutschen Zeitung begleitete den Revanche-Fight zwischen Stefan Raab und Regina Halmich über mehrere Stunden. Unterhaltsam, kritisch, satirisch, auf den Punkt gebracht – ein purer Genuss für alle Freunde und Feinde des Boxsports, auch (oder erst recht) nach dem Kampf. Absolut lesenswert!

Also schnell mal reinklicken: Die Hölle von Kölle!


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Donnerstag, 29. März 2007

Orang-Knutan, Knutegel, Schildknute und andere Zootiere

Nachdem der Berliner Zoo mit seinem Knuddelbär Knut weltweit zu Ruhm und Ehre gelangt ist, wollen auch andere deutsche Zoos nicht nachstehen und haben sich überlegt, wie sie ihrerseits auf den Erfolgszug aufspringen können.

Mit beachtlichen Resultaten! So sollen heute zum ersten Mal Tiere der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wie sie die Welt bisher noch nie gesehen hat. Der Duisburger Zoo zum Beispiel wird den ersten von Menschenhand aufgezogenen Orang-Knutan präsentieren, der Kölner Zoo zeigt den Kölschen Knutegel am Arm seines Pflegers, und der Münchner Tierpark Hellabrunn eröffnet sein neues Knutifanten-Freigehege.

Morgen ziehen dann auch die Stuttgarter Wilhelma (Känguknut), das Tropikarium des Leipziger Zoos (Schildknute) und der Dresdner Zoo (Knutiraffe) nach. Hier schon mal die ersten echt knutigen Exklusivfotos!!!

Orang-Knutan

De Kölsche Knutegel

Knutifant

Känguknut

Schildknute

Knutiraffe


(Alle Fotos: TV total)

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Geiselvideo: Britische Soldaten im Iran

Am Freitag Abend strahlte das iranische Staatsfernsehen über den arabischsprachigen Satellitensender al-Alam Videoaufnahmen der 15 im Iran festgehaltenen britischen Marinesoldaten, darunter auch eine 26jährige Frau, aus.

Es sind die ersten Bilder der britischen Geiseln seit ihrer Festnahme vor fünf Tagen... getreu dem Motto: Na schaut mal, wie gut es denen geht! Zugleich brüstet sich das Mullah-Regime mit angeblichen Geständnissen der Gruppe.

Hier das Propaganda-Video. Bildet euch eure Meinung selbst!


Weitere Infos zum Video, zum aktuellen Stand der Geiselaffäre und zur empörten Reaktion der britischen Regierung auf die Zurschaustellung der Geiseln: ---> Spiegel Online.


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Mittwoch, 28. März 2007

1,5 Mio. Deutsche sind Netz-Junkies

Am 24. März gab es den Shutdown Day, an dem Computer- und Internet-Nutzer aufgefordert wurden, die Kiste mal für 24 Stunden ausgeschaltet zu lassen. Was die Leute an diesem Tag so getrieben haben, kann man hier nachlesen – da gibt es einige sehr interessante Aktivitäten, die man sich selbst auch mal vornehmen könnte! Die meisten haben sich allerdings dafür entschieden, doch ihren Computer zu benutzen. Andere hingegen haben sich daran erinnert, dass es auch noch so was wie Sex gibt...

In einer Nachbetrachtung zum Shutdown Day berichtete die Süddeutsche gestern über Netz-Junkies, die an der "Computer-Nadel" hängen und bis zu 15 Stunden täglich im Internet verbringen.

Sie haben sich weitestgehend aus dem realen Leben verabschiedet und existieren nur noch im Internet. Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Cambridge vom November 2006 hat ergeben, dass ein immer höherer Anteil (laut dieser Studie vier Prozent) aller Internet-Nutzer als süchtig bezeichnet werden muss. Geht man von 35 Mio. Deutschen aus, die vernetzt sind, ergibt das die erschreckende Zahl von 1,5 Mio. deutschen Internetsüchtigen! Da hilft nur noch der Entzug.
Mittlerweile gibt es eine Fülle von Stellen und Organisationen, die speziell Hilfe bei der Bekämpfung dieser Sucht anbieten. Gott sei Dank habe ich da noch keine professionelle Hilfe nötig – bei den maximal 14,5 Stunden, die ich pro Tag im Netz hänge... ;-)


(Kompletter Artikel auf sueddeutsche.de)


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Dienstag, 27. März 2007

Download-Links zum Terrorvideo gegen Deutschland und Österreich

Am 10. März stellte die Globale Islamische Medienfront (GIMF) das viel diskutierte Video mit den Terrordrohungen gegen Deutschland und Österreich ins Netz, in dem die Regierungen beider Länder aufgefordert wurden, ihre Truppen aus Afghanistan zurück zu ziehen.

Screenshot 1

Screenshot 2

Screenshot 3: Aiman al Zawahiri, der Stellvertreter Usama Bin Ladens (Auszug aus einem früheren Video)

Aus verständlichen Gründen kann und will ich das Video nicht auf meiner Seite einbinden.
Gleichzeitig erkläre ich ausdrücklich, dass ich mich vollumfänglich von Inhalt und Aussage des Videos distanziere und die nachfolgenden Links ausschließlich zu Informationszwecken bereitstelle!!!

Das Video hat eine Länge von 6 Minuten. Link rechts anklicken, dann "Ziel speichern unter" wählen.

Download 1 (*.wmv - 39 MB)

Download 2 (*.flv - 9,1 MB)

Download 3 (*.3gp - 4,1 MB)


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Montag, 26. März 2007

R-E-S-P-E-C-T, Soul Lady Aretha... and Happy Birthday!

Da musste die Soul-Prinzessin der "Neuzeit", Joss Stone, nicht lange überlegen, als sie nach einem Song gefragt wurde, der sie zu Tränen rührt: "'I Say A Little Prayer' in der Version von Aretha Franklin. Markerschütternd, wie sie jedes einzelne, gesungene Wort mit dem Maximum an Gefühl belegt. Das ist Soul in seiner reinen Art“, so die junge Britin kürzlich in einem Interview.


Aretha Franklin, die unumstrittene "Queen of Soul", das weibliche Pendant zu James Brown, wurde am 25. März 2007 65 Jahre alt. Mit Soul, nichts als dem schwarzen Soul hat sie in den 60er und 70er Jahren triumphale Erfolge gefeiert. Nach ihrem Durchbruch mit "Respect" bei Atlantic Records konnte sie mit "Chain of Fools", "Baby I Love You", "A Natural Woman" oder "Think" weitere Riesenhits nachlegen.

Aber es kamen auch ruhigere Zeiten. Ihre Scheidung, ihre vier Söhne (den ersten bekam sie mit 15!) und der Ruhm kosteten Kraft. Trotzdem blieb sie nie stehen, viele weitere Alben folgten, und stets blieb sie sich treu: Alben wie "Amazing Grace" (1972), "Who's Zoomin' Who" (1985) oder "A Rose is Still A Rose" (1998) sind brillante Highlights. Heute noch arbeitet sie mit Künstlern wie George Michael, Elton John, Whitney Houston oder P. Daddy zusammen und überzeugt immer wieder mit ihrer grandiosen Fähigkeit, die Grenzen zwischen den Musikstilen aufzuheben und sich auf Neues einzulassen.

Inzwischen hat sie ihr eigenes Label "Aretha's Records" gegründet, bei dem bis zum Jahresende die neue CD "Aretha: A Woman Falling Out Of Love" erscheinen soll. In den kommenden Monaten soll ein Musical über ihr Leben anlaufen, die Hollywood-Studios stehen schon für eine Filmversion in den Startlöchern – als Hauptdarstellerin ist Oscar- Preisträgerin Jennifer Hudson ("Dreamgirls") im Gespräch. Aretha selbst kann es sich allerdings noch eine Nummer größer vorstellen: "Ich hätte gern, dass drei verschiedene Frauen mich spielen", sagt sie.

Das nenne ich Black Power vom Feinsten! Thank you for the music, Aretha, and RESPECT, baby!

Aretha Franklin: Respect (1966)


(via AP und dpa)


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Sonntag, 25. März 2007

Happy Birthday, Rocket Man!

Äußerlich ist er eher das Gegenteil eines Superstars, doch Stimme, Klavierspiel und Bühnenpräsenz haben Elton John zu einem der erfolgreichsten Künstler aller Zeiten gemacht. Heute wird der Ausnahmemusiker 60 Jahre alt – and he's still going strong!

Für alle Stimm- und Musikgenies, die bei DSDS und ähnlichen Shows ausgesiebt werden, gibt es übrigens einen Hoffnungsschimmer: Auch Elton John rasselte in den 60ern bei etlichen Castings durch und musste zunächst durch Londoner Bars tingeln, bevor er sich seine erste Designer-Brille leisten konnte...

Die Netzeitung würdigt heute Elton John in Wort und Bild. Und natürlich darf hier auch einer seiner größten Hits nicht fehlen – hier ist Elton John (live 2006 in Basel) mit Rocket Man!


Happy birthday, Reg! And thank you for the music!


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Ein erschütterndes Dokument des Terrors

Selten hat mich in letzter Zeit ein Video zum Thema Nahostkonflikt dermaßen erschüttert und betroffen gemacht wie das, über das Daland Segler von FR-Online am 24. März berichtete.

In diesem Video werden ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge von einem Moderator des Hamas-Senders Al Aqsa TV "interviewt". Thema: ihre Mutter, die bei einem Selbstmordattentat vor drei Jahren im Gaza-Streifen vier israelische Soldaten und sich selbst in die Luft gejagt hat. Vor ihrer Tat hatte sie in einem Video posiert, das grüne Märtyrerstirnband um den Kopf, die Kalaschnikow im Arm und ihre zweijährige Tochter Doha auf den Knien. Und nun sitzt das Mädchen selbst vor der Kamera, zusammen mit ihrem Bruder.

Bild: FR-Online

Dass dieses Video im Westen bekannt wurde, ist der israelischen Web-Seite Memritv.org zu verdanken, die Bilddokumente zum Nahostkonflikt veröffentlicht. Die Ausstrahlung des Videos, ursprünglich gedacht als moralische Aufrüstung für die islamistischen Extremisten im Nahen Osten, hat aber auch eine andere Seite: Dank der Verbreitung im Internet kann nun der Film auch in anderen Teilen der Welt gesehen werden. Es ist ein authentisches Dokument des Terrors und zeigt, wie bereits Kinder von Islamisten dieser Kategorie ideologisch eingestielt und zu Propagandazwecken missbraucht werden.

Ich habe mir das Video bei Memri TV angesehen – es ist wirklich an Perversion und Zynismus kaum zu überbieten! Das Video (auf Arabisch mit englischen Untertiteln) gibt's auf dieser Seite, dann zu folgendem Clip scrollen:

#1398 - Children of Palestinian Suicide Bomber Rim Al-Ryashi on Hamas TV: Mama Killed Five Jews and She Is in Paradise
Al-Aqsa TV (Palestinian Authority) - 3/8/2007 - 00:03:05

Den vollständigen Artikel von Daland Segler mit dem deutschen Wortlaut des "Interviews" gibt's bei FR-Online.


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Freitag, 23. März 2007

Shutdown Day und Sommerzeit


Ich versuche mal, einen Tag ohne Computer und Internet auszukommen, und habe mich deswegen der Initiative Shutdown Day angeschlossen.



Am 25. März bin ich wieder für euch da. Und denkt daran: Am Sonntag Morgen beginnt die Sommerzeit!


Also schön die Uhren um eine Stunde vorstellen!

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Kampf dem Kot: Falken-Roboter vs. Tauben

Tauben, diese zutraulichen, stets adrett in Grau-schwarz-weiß gewandeten, heimelig gurrenden gefiederten Gesellen, die häufig in wahren Horden unsere Städte bevölkern und – von zittriger Rentnerhand gefüttert – tonnenweise ihre grau-schwarz-weißen Rückstände hinterlassen, sind so manchem ein Dorn im Auge.

Doch wie kann man den Missstand (mit 3 "S", sieht ja schrecklich aus!) des Taubenkots an der Wurzel packen? Es geht doch nicht an, dass führende Köpfe deutschen Kulturschaffens weiterhin so beschissen werden!

Dürer-Denkmal in Nürnberg

"Humane" Bekämpfungsansätze mittels "Anti-Baby-Hormonen" im Futter und zur Eientnahme gedachten Gemeinschaftsbruthäusern waren erfolglos. Weniger humane, wie Netzfang, Abschuss oder Vergiftung, könnten möglicherweise erfolgreich sein, sind aber gegenüber Tierfreunden nicht durchsetzbar. Auch die Ansiedlung von natürlichen Fressfeinden wie Greifvögeln, Mardern oder Katzen ist nicht problemlos möglich.

Natürlich gibt es da lokale Abwehrmaßnahmen wie Netze, Gitter und so genannte "Taubenspikes", die Schäden durch Kot zwar vor Ort verhindern können, das Problem aber nur in die Nachbarschaft verlagern.

Und auch das Aufstellen von Raben-Attrappen zeigt nur geringe Wirkung, da diese Vögel sich in der Natur zwar gelegentlich über die Eier hermachen – aber wer würde das ernsthaft von einer Attrappe erwarten?

Wie man das Problem auch angehen kann, macht uns jetzt die Stadt Liverpool vor: Europas Kulturhauptstadt 2008 schafft sich zur Bekämpfung der Taubenplage Roboter an.


Diese Roboter-Vögel der Firma Robop sind dem Wanderfalken nachempfunden und sollen die Tauben durch Bewegungen der Flügel und durch Geräuschimitationen erschrecken. Zudem sollen sie durch ihre Größe (sie sind etwa vier Zentimeter größer als echte Wanderfalken) den Tauben Angst einjagen.

Im Inneren der Falkenattrappe befindet sich ein kleiner, wetterfester Computer, der entsprechende Töne gespeichert hat, von Zeit zu Zeit schlägt er mit den Flügeln. Die Steuerung des Vogels ist über eine Fernbedienung möglich, hat der Falke doch die Elektronik eines Nokia-Handys eingebaut. Damit soll der Besitzer über das Internet den Akkustand überprüfen und den Vogel neu programmieren können. So kann beispielsweise die Lautstärke verändert werden.

Eine dauerhafte Wirkung wird zwar von Falknern bezweifelt, aber was versucht man nicht alles, um das Stadtbild zu verschönern? Und außerdem sind diese schmucken Roboter zu einem Stückpreis von ca. 2.750 Euronen ein echtes Schnäppchen! Parallel dazu bleibt ja immer noch das Fütterungsverbot... doch sollten für die angesprochene Zielgruppe die Verbotsschilder auch entsprechend dimensioniert sein!


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Donnerstag, 22. März 2007

A Tribute to Uncle Dave Macon

Heute vor 55 Jahren starb die Banjo-Legende Uncle Dave Macon im Alter von 81 Jahren.

Wenn Jimmie Rodgers der Vater der Country Music ist, dann ist Uncle Dave Macon aus Nashville mit Sicherheit ihr Großvater. Er transportierte Dutzende alter Folk-, Vaudeville-, Blues-, und Gospel-Songs ins 20. Jahrhundert.

Erst im Alter von 50 Jahren mauserte er sich vom Hobby- zum Profimusiker. Als einer der ersten Country-Stars nahm er Schallplatten auf, war der erste Star der langlebigsten US-Radioshow Grand Ole Opry und einer der ersten Musiker, die in die Country Music Hall of Fame gewählt wurden. Aber vor allem ist er ein begnadeter Entertainer gewesen, und er gehört zu den besten Banjo-Spielern in der Geschichte der Country Music.

Hier ist er noch mal zu hören - mit einer Originalaufnahme aus dem Jahre 1924 (!!!):
"I'll Keep My Skillet Good And Greasy".



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Mittwoch, 21. März 2007

Sprachcode geknackt: Meisen als Alarmanlage


...oder: Wie Fremdsprachenkenntnisse das Leben retten können...

Chick-a-dee oder chick-a-dee-dee: Uns Menschen sagt die Anzahl der Endsilben in den Warnrufen der Schwarzkopfmeise normalerweise nicht sonderlich viel. In umfangreichen Studien in den USA wurde jetzt der Sprachcode dieses winzigen Kommunikationsgenies geknackt. Und - sozusagen als Nebeneffekt - stellte sich dabei heraus, dass nicht nur der Mensch an der Decodierung gearbeitet hat:

Der Kanadakleiber hat die Sprache der Schwarzkopfmeisen entschlüsselt und trifft in brenzligen Situationen existentielle Entscheidungen, die auf nichts anderem als auf Meisenrufen basieren.
Mit anderen Worten: Der Kleiber nutzt die Warnrufe der Meisen als Alarmanlage und als Polizeifunk. Dieser Artikel bei Heise liefert die erstaunlichen Details einer artenübergreifenden Kommunikation im Tierreich.

Da sieht man wieder einmal, wie überlebenswichtig Fremdsprachenkenntnisse zuweilen sein können...

(Fotomontage: Heise)


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Dienstag, 20. März 2007

Knut und seine "Geschwister"?


Zu einer Zeit, in der in deutschen Landen Neugeborene aus dem Fenster geworfen werden, Kleinkinder wie Vieh ausgesetzt werden, Ausländer angegriffen werden – da steht das Volk auf: Knut muss leben!

Dass dieser Eis-Baby-Bär das (zugestandenermaßen niedliche) Produkt einer Zoo-Inzest-Aufzucht ist, wird dabei vergessen...

Meine gute Güte – wenn doch nur jedes Baby in Deutschland so viel Aufmerksamkeit
erfahren würde!



Naja, das musste aus aktuellem Anlass mal raus.






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Montag, 19. März 2007

Warum sollte ich Hanks Arsch küssen?

...oder: Wer glaubt, wird selig...

Am 10. März habe ich in satirischer Form das Thema Kreationismus aufgegriffen: Nach einem Bericht des Wissenschaftsmagazins "Science" vom August 2006 glauben nur 40 Prozent der amerikanischen Bevölkerung an das Konzept der Evolution. Der Rest neigt zu der Ansicht, dass allein Gott als "Intelligent Designer" die Welt erschaffen hat und dass die Welt demzufolge erst ca. 6.000 Jahre alt ist.

Gestern nun bin ich im Zusammenhang mit einem hervorragenden Artikel bei Heise zu diesem Thema auf die Geschichte von Hank gestoßen, in der aufgezeigt wird, mit welch wahnwitzig-bizarren Begründungen manche Zeitgenossen versuchen, anderen ihren Glauben zu verkaufen. Diese kleine Perle möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten! Eventuelle Ähnlichkeiten mit den Zeugen Jehovas sind rein zufällig... Also:

Die Geschichte von Hank

Heute Morgen klingelte die Türglocke. Als ich die Tür öffnete, sah ich ein gut gekleidetes Paar vor der Tür stehen. Der Mann sprach zuerst:

John: Hallo, ich bin John, und dies ist Mary.

Mary: Hallo! Wir möchten Sie dazu einladen, zusammen mit uns den Arsch von Hank zu küssen.

Ich: Bitte was?! Wovon reden Sie? Wer ist Hank, und warum sollte ich seinen Arsch küssen wollen?

John: Wenn Sie Hanks Arsch küssen, dann gibt er Ihnen eine Million Euro, und wenn nicht, dann wird Hank die Scheiße aus Ihnen heraus prügeln.

Ich: Was? Ist diese eine Art bizarre Erpressung eines sich ausbreitenden Mobs?

John: Hank ist ein milliardenschwerer Philanthrop [Menschenliebhaber - der Übers.]. Hank baute diese Stadt. Hank besitzt diese Stadt. Er kann tun und lassen, was er will, und er möchte Ihnen eine Million Euro geben, aber er kann es nicht, bis Sie nicht seinen Arsch küssen.

Ich: Das ergibt für mich keinen Sinn. Warum ...

Mary: Wer sind Sie, dass sie Hanks Geschenk so hinterfragen? Möchten Sie keine Million Euro? Ist es das nicht wert, seinen Arsch ein wenig zu küssen?

Ich: Mag ja sein, wenn es legal ist, aber ...

John: Dann kommen Sie mit uns und küssen Sie seinen Arsch.

Ich: Küssen Sie Hanks Arsch oft?

Mary: Ja, sehr oft ...

Ich: Und hat er Ihnen eine Million Euro gegeben?

John: Nein, tatsächlich bekommt man das Geld erst, wenn man die Stadt verlässt.

Ich: Warum verlassen Sie dann nicht sofort die Stadt?

Mary: Sie können die Stadt nicht verlassen bis Hank es Ihnen sagt, sonst bekommen Sie kein Geld, und Hank prügelt die Scheiße aus Ihnen heraus.

Ich: Kennen Sie jemanden, der Hanks Arsch geküsst hat, die Stadt verließ und eine Million Euro bekam?

John: Meine Mutter hat Hanks Arsch jahrelang geküsst. Sie hat letztes Jahr die Stadt verlassen, und ich bin sicher, sie hat ihr Geld bekommen.

Ich: Haben Sie mit ihr darüber gesprochen?

John: Selbstverständlich nicht. Hank erlaubt das nicht.

Ich: Wieso glauben Sie daran, dass Sie tatsächlich das Geld bekommen, wenn Sie niemals mit jemandem gesprochen haben, der es gekriegt hat?

Mary: Nun, Sie bekommen etwas von ihm, bevor Sie die Stadt verlassen. Vielleicht bekommen Sie eine Gehaltserhöhung, vielleicht gewinnen Sie etwas in der Lotterie, oder vielleicht finden Sie einen Zwanzig-Euro-Schein auf der Straße.

Ich: Was hat das mit Hank zu tun?

John: Hank hat da "gewisse Verbindungen".

Ich: Tut mir Leid, aber das hört sich an wie ein bizarres Hütchenspiel.

John: Aber es geht um eine Million Euro, wie kann man das dem Zufall überlassen? Und bedenken Sie, wenn Sie nicht Hanks Arsch küssen, dann wird er die Scheiße aus Ihnen heraus prügeln.

Ich: Also, wenn ich vielleicht mit Hank rede, und ich die Details direkt von ihm höre ...

Mary: Niemand sieht Hank, niemand spricht mit ihm.

Ich: Wie können Sie dann seinen Arsch küssen?

John: Manchmal werfen wir ihm nur einen Kuss zu, manchmal denken wir an seinen Arsch. Manchmal küssen wir Karls Arsch und er gibt es für uns weiter.

Ich: Wer ist Karl?

Mary: Einer unserer Freunde. Er hat uns alles über das Küssen von Hanks Arsch gelehrt. Dazu mussten wir ihn nur ein paar Mal zum Essen einladen.

Ich: Und Ihr habt ihm einfach jedes Wort geglaubt, als er sagte, dass es einen Hank gibt, dass er will, dass Ihr seinen Arsch küsst, und dass Hank Euch dafür belohnt?

John: Oh nein! Karl hat vor Jahren einen Brief von Hank bekommen, in dem Hank ihm alles erklärt hat. Hier ist eine Kopie des Briefes, sehen Sie selbst.

Von Karls Schreibtisch:
  1. Küsse Hanks Arsch und er gibt dir eine Million Euro, wenn du die Stadt verlässt.
  2. Trinke Alkohol in Maßen.
  3. Prügle die Scheiße aus den Leuten heraus, die nicht sind wie du.
  4. Iß das Richtige.
  5. Hank hat diese Liste selbst diktiert.
  6. Der Mond ist aus grünem Käse.
  7. Alles was Hank sagt, ist wahr.
  8. Wasche stets deine Hände, bevor du das Badezimmer verlässt.
  9. Trinke keinen Alkohol.
  10. Iß Wiener auf süßem Brötchen, aber keine Gewürze.
  11. Küsse Hanks Arsch oder er prügelt die Scheiße aus dir heraus.
Ich: Das scheint mir auf Karls Briefpapier geschrieben zu sein.

Mary: Hank hatte gerade kein Papier.

Ich: Ich habe den leisen Verdacht, dass dies mit Karls Handschrift geschrieben wurde.

John: Aber natürlich, Hank hat es ihm diktiert.

Ich: Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass niemand Hank zu sehen bekommt?

Mary: Heute nicht mehr, aber vor Jahren schon. Da hat er zu einigen Leuten gesprochen.

Ich: Ich dachte, Sie hätten erzählt, dass Hank ein Menschenliebhaber ist. Was ist das für ein Philanthrop, der die Scheiße aus Leuten herausprügelt, die anders sind als er?

Mary: Das ist der Wunsch Hanks, und Hank hat immer recht.

Ich: Woher wollen Sie das wissen?

Mary: Punkt 7 der Liste sagt, dass Hank immer die Wahrheit spricht. Das reicht mir als Antwort!

Ich: Vielleicht hat Karl sich das alles bloß ausgedacht?

John: Niemals! Punkt 5 besagt, dass Hank die Liste selbst diktiert hat. Nebenbei, Punkt 2 besagt: "Trinke Alkohol in Maßen", Punkt 4 besagt, "Esse das Richtige" und Punkt 8 sagt "Wasche stets deine Hände, bevor du das Badezimmer verlässt".

Jeder weiß, dass das richtig ist, daher muss auch der Rest wahr sein.

Ich: Aber Punkt 9 besagt "Benutze keinen Alkohol", was nicht ganz zu Punkt 2 passt, und Punkt 6 behauptet, dass der Mond aus grünem Käse besteht, was nun völlig falsch ist.

John: Es gibt keinen Widerspruch zwischen 9 und 2, 9 macht Punkt 2 nur klarer. Was den Punkt 6 betrifft: Sie waren niemals auf dem Mond, also können Sie nichts darüber mit Sicherheit sagen.

Ich: Wissenschaftler haben mit sehr großer Wahrscheinlichkeit festgestellt, dass der Mond aus Gestein besteht ...

Mary: Aber sie wissen nicht, ob dieses Gestein von der Erde stammt, oder aus dem Weltraum, also könnte es sich genauso gut um grünen Käse handeln.

Ich: Ich bin da kein Experte, aber ich denke, die Theorie, die besagt, dass der Mond irgendwie von der Erde "eingefangen" wurde, wurde widerlegt. Aber auch wenn man nicht weiß, woher das Gestein kam, dann wird daraus nicht einfach Käse.

John: Ha! Sie haben gerade zugegeben, dass auch Wissenschaftler Fehler machen, aber wir wissen, dass Hank immer recht hat!

Ich: Wissen wir das wirklich?

John: Aber natürlich wissen wir das, Punkt 5 sagt es uns.

Ich: Sie sagen. Hank hat immer recht, weil die Liste es besagt, die Liste ist richtig, weil Hank sie diktiert hat, und wir wissen, dass die Liste richtig ist, weil die Liste dies behauptet. Das ist zirkuläre Logik, nichts anderes als wenn man sagt: "Hank hat recht, weil Hank sagt, dass er recht hat".

John: Nun begreifen Sie es! Es ist für uns immer eine große Belohnung, wenn jemand Hanks Denkweise begreift.

Ich: Aber ... na, egal. Was hat es mit den Wienern auf sich?

Mary: (errötet)

John: Wiener, auf süßem Brötchen, keine Gewürze. Das ist Hanks Art. Alles andere ist falsch.

Ich: Was ist, wenn ich kein süßes Brötchen habe?

John: Kein süßes Brötchen, keine Wiener. Ein Wiener ohne süßes Brötchen ist falsch.

Ich: Kein Gewürz? Keinen Senf?

Mary: (sieht sehr betroffen aus)

John: (schreit) Kein Grund, solche Sachen zu sagen! Gewürze aller Art sind falsch!

Ich: Also käme ein großer Haufen Sauerkraut mit gehackten Wienern nicht in frage?

Mary: (steckt ihre Finger in ihre Ohren) Ich höre gar nicht hin. La la la, la la, la la la.

John: Das ist ekelhaft. Nur ein abnormer Bösewicht würde das essen ...

Ich: Das ist aber gut! Ich esse es fast jeden Tag.

Mary: (fällt in Ohnmacht)

John: (fängt Mary auf) Nun, wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich mit Ihnen nur meine Zeit verschwende ... Wenn Hank die Scheiße aus Ihnen herausprügelt, dann zähle ich mein Geld und lache. Ich küsse Hanks Arsch für Sie, Sie brötchenloser, gehackte Wiener-und-Sauerkraut-essender Mistkerl.

Mit diesen Worten zieht John Mary in ihr wartendes Auto, und sie brausen davon.


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Soweit die Geschichte. Das amerikanische Original "Kissing Hank's Ass" stammt von Jim Huger (© 1996-2002), die deutsche Übersetzung von Volker Dittmar. Auf Jim Hugers Homepage gibt es auch Links zu Übersetzungen in anderen Sprachen (sogar Arabisch!), und ein kleines Video (auf Englisch) kann man sich hier ansehen.

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Nachtrag (19.03.07, 22.45:) Die arabische, spanische und französische Version ist vom Server... Aber dafür ist die italienische, russische, hebräische und norwegische Fassung noch drauf (und die finnische auch noch, wenn man sie sucht)!


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Sonntag, 18. März 2007

¡Basta ya! Anti-Touristendemo auf Mallorca


Den Mallorquinern platzt so langsam der Kragen: Samstag Abend haben 50.000 Menschen in Palma gegen die Umweltzerstörung auf Mallorca protestiert, die als Folge des Massentourismus und des ungezügelten Baubooms angesehen wird. Die zunehmende Bebauung der Küsten und der Straßenbau hätten bereits zu unumkehrbaren Schäden auf der Insel geführt.

(Foto: Reuters)

Zu der Demonstration hatten der balearische Naturschutzbund GOB und mehrere Bürgerinitiativen aufgerufen.
Im Streit um die Folgen des Massentourismus sind die Proteste allerdings nur eine neue Eskalationsstufe. Die Frage nach der "Überfremdung" und "dem Ausverkauf" der Insel führen seit Jahren zu hitzigen Auseinandersetzungen.
Quelle: SpON
Mich würde mal interessieren, zu wieviel Prozent allein wir Deutschen dazu beigetragen haben, diese wunderschöne Insel so zu verschandeln...
(Foto: dpa)

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Samstag, 17. März 2007

Hingucker: Prämierte Werbekampagnen 2006

Seit über 40 Jahren werden bei den Econ-Awards herausragende kreative Leistungen der Medien- und Kommunikationsbranche mit dem silbernen Megaphon prämiert, die dann anschließend im "Jahrbuch der Werbung" (JdW) ausführlich vorgestellt werden.

Soeben ist das JdW 2007 erschienen, und hier schon mal meine kleine, rein subjektive Auswahl der besten Fotos preisgekrönter Kampagnen:

TBWA\ Deutschland für Adidas: Deckenfresko im Kölner Hbf. zur WM 2006

TBWA\Deutschland für Adidas: "Oliver-Kahn-Brücke" über der Autobahn zum Münchner Flughafen (WM 2006)

TBWA\Deutschland für Apple: Was der iPod alles kann

BBDO: Design der Lastwagenplane für Pepsi light

Heye & Partner für McDonald's: Der WM-Burger

Publicis für L'Oréal: Strohhaare

Agentur Heimat für Hornbach: Es gibt immer was zu tun

Diese und weitere tolle Fotos sowie nähere Infos zu sämtlichen Preisträgern gibt es auf der JdW-Homepage, bei SpOn (Fotostrecke Werbewirtschaft) und bei den jeweiligen Werbeagenturen.

Da lohnt sich das Stöbern! Und noch ein Hinweis an alle argwöhnischen Leser (im Rahmen der aktuellen Blogger-Ethik-Diskussion bei DonAlphonso, Nerdcore und Telegehirn): Dieser Bericht ist nicht gesponsort...


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Freitag, 16. März 2007

H. Schlämmer: VW bekennt Farbe


Ich weiß, das Thema wurde schon an diversen Stellen oft genug durchgekaut... Jetzt bezieht endlich auch Volkswagen auf seiner Homepage (mit einem Hauch von Selbstironie) direkt Stellung zur Marketing- und Sponsoring-Kampagne rund um das mittlerweile stillgelegte Schlämmer-Blog und dessen Nachfolger Schlämmer hat Golf, der am 15. März online ging.

Ein wenig stutzig macht mich allerdings, wo man dieses "Outing" auf der Volkswagen-Homepage findet: in der Rubrik "Sponsoring" unter dem Stichwort "Kultur & Jugend"! Da stellt sich mit Recht die Frage nach der Zielgruppe...


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Donnerstag, 15. März 2007

Kärcher (be)reinigt Image in Frankreich


Welche Firma träumt nicht davon, dass ihr Firmen- oder Markenname in den allgemeinen Sprachgebrauch einzieht? Hoover steht in den USA für Staubsauger, Tempo in Deutschland für Papiertaschentücher... Ähnliches hat mittlerweile auch die schwäbische Firma Kärcher (die mit den Hochdruckreinigern) geschafft: ihr Name ist in Frankreich in aller Munde. Doch so richtig glücklich ist sie damit nicht, zumal der Name Einzug ins politische Tagesgeschehen gehalten hat.

Bereits im Frühjahr 2005 sagte der französische Innenminister und aktuelle Präsidentschaftskandidat der konservativen UMP, Nicolas Sarkozy, anlässlich der Unruhen im Pariser Vorort La Courneuve, man müsse solche Gegenden ausmisten (wörtlich: "nettoyer au Kärcher", also "mit dem Kärcher reinigen"). Jetzt, im Wahlkampf, wird in Frankreich schon wieder kräftig "rumgekärchert".

Mit einer groß angelegten Anzeigenkampagne in der französischen Presse hat die Firma Kärcher am Dienstag die Notbremse gezogen: Man will den Firmennamen sauber halten und einem weiteren politischen Missbrauch während des französischen Präsidentschafts-Wahlkampfes vorbeugen.

So kann's also gehen, wenn man seinen Namen erst mal richtig etabliert hat! Da will ich nur hoffen, dass in 70 Jahren der Begriff "donfarragieren" nicht für "querbeet rumschwafeln" steht... und meine Erben das noch gerade rücken müssen!

(via Netzeitung und Figaro)

Kärcher-Kommuniqué im Figaro


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Mittwoch, 14. März 2007

Aktuelle Studie: Japaner sind Sexmuffel

Japan hat eine der niedrigsten Geburtenraten weltweit. Nach UN-Prognosen könnte die Bevölkerungszahl bis 2050 von derzeit 127 Millionen auf 109 Millionen sinken. Der Grund: Die Japaner sind Sexmuffel.

Bei einer aktuellen Umfrage gaben 39,7 Prozent aller Befragten an, sie hätten seit mehr als einem Monat keinen Sex mehr gehabt. Damit lag die Zahl der sexuell inaktiven Japaner/-innen noch um fünf Prozentpunkte höher als in einer ähnlichen Umfrage vor zwei Jahren. 19 Prozent der Befragten zwischen 19 und 49 Jahren gaben sogar an, sie hätten schon seit mehr als einem Jahr keinen Geschlechtsverkehr mehr gehabt.

Als Ursache für die Öde in den Betten machten die Verfasser der Studie vor allem Schüchternheit aus, da in der japanischen Gesellschaft nicht offen über Sex gesprochen wird. 44 Prozent der befragten "sexlosen" Paare, aber auch 31 Prozent der Befragten mit einem aktivem Sexualleben sagten, sie fänden Geschlechtsverkehr "ermüdend".

Der Direktor der Japanischen Vereinigung für Familienplanung, Kunio Kitamura, macht zudem noch Stress im Arbeitsleben für die Flaute verantwortlich und nennt auch das Internet als mögliche Ursache: In einer vom Internet geprägten Gesellschaft seien physische Kommunikationsfähigkeiten verloren gegangen.


Also, Leute, dann achtet mal verstärkt auf euer Online-Verhalten! Nicht dass euch bald etwas Ähnliches blüht....


(via SpOn und Networld)


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Dienstag, 13. März 2007

Japanische Befindlichkeiten #2

Bekanntlich verreisen Japaner gern, doch auch im Urlaub stehen sie stets unter immensem Zeitdruck, wenn sie ihr Programm in der vorgegebenen Zeit durchhecheln müssen. Da bleibt natürlich kaum Zeit für Sprach- und Landeskundevorbereitungen. Wie hilfreich ist da doch eine kurze, prägnante Einführung in die Sprache und die soziokulturellen Gegebenheiten der gewählten Urlaubsregion - und in die Gefahren, die in fremden Gefilden auf sie lauern...



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Japanische Befindlichkeiten #1

Dass in japanischen Fernsehshows extreme Sachen an der Tagesordnung sind, gegen die die RTL-Ekelshow "Ich bin ein Star – holt mich hier raus!" wie eine Waisenkinder-Geburtstagsparty wirkt, ist hinlänglich bekannt. Doch diese "Mutprobe", in der ein Show-Kandidat mit einem Octopus ringt, zeigt, dass die Grenzen wohl noch lange nicht erreicht sind...



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Montag, 12. März 2007

Videos im Netz: Jeder darf mal


Heutzutage kann man sich das Internet ohne Videoportale, Vlogs, Videocasts usw. kaum noch vorstellen. Allein bei YouTube werden täglich bis zu 100 Millionen Videos angeschaut und 70.000 Videos hochgeladen.

In einem spannenden Artikel beleuchtet Steve Lake für die "Süddeutsche Zeitung" die kurze, aber explosive Geschichte der Videoportale im Internet seit dem Start von YouTube im Februar 2005. Er zeigt die Hintergründe der Entwicklung auf und liefert eine sehr persönliche Momentaufnahme des aktuellen Video-Hype, speziell im Hinblick auf Musikvideos und das Dauerthema Copyright.

Das Videoportal YouTube ist ziemlich illegal. Aber für Musikfans unverzichtbar. Nicht nur das: Es ist eine Form des Protests gegen die Blödheit des Fernsehens.
Hier geht's zum Artikel. Sehr unterhaltsame und informative Lektüre!!!


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Sonntag, 11. März 2007

Klitschko vs. Austin – the fight (Video)

Hier für alle, die den Kampf noch nicht gesehen haben sollten (und natürlich auch für alle, die sich das Ganze noch einmal genüsslich reinziehen wollen): das Video vom WM-Kampf zwischen Wladimir Klitschko und Ray Austin in voller (!) Länge!




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Samstag, 10. März 2007

Und Gott schuf die Banane...

Insbesondere in den USA tobt schon lange – speziell in den Schulen – ein bitterer Kulturkampf zwischen den Anhängern von Darwins Evolutionslehre und den Vertretern des "Kreationismus", die streng nach der biblischen Schöpfungsgeschichte allein Gott als Schöpfer der Natur und des Menschen ansehen.

(by implied courtesy of nogodzone)

Dieser Kampf treibt manchmal skurrile Blüten. Auf dem religiösen Videoportal "GodTube" wird zum Beispiel der Beweis für die Schöpfungsgeschichte anhand einer Banane erbracht, da sie doch so perfekt zur menschlichen Anatomie passt...
Zwei der Kommentatoren scheinen allerdings die Botschaft nicht so recht verstanden zu haben. So schreibt einer, er habe den Videobeweis, dass Gott die Banane erschaffen hat, damit sie dem Affen zum Verzehr dient:
I have video evidence that bananas were created to be consumed by monkeys.
Und ein zweiter meint, das gleiche Argument lasse sich auch dafür anführen, dass Frauen mit Bananen ihren Spaß haben:
The same argument could be made that the banana was designed to pleasure women in the genital regions.
Wie dem auch sei... hier die Videos:


GodTube: Atheist's nightmare - The banana was created by God


YouTube: The banana was made for monkeys

Zum Thema "Banane für Frauen" erspare ich mir den Videobeweis und verweise stattdessen auf diesen Erfahrungsbericht. Zur Abrundung der Diskussion empfehle ich dann noch dieses Video auf YouTube, in dem die Banane und die Zwiebel geschält werden...


Und wie es sich gehört, halte ich mich als neutraler Moderator aus religiösen und sexuellen Diskussionen raus... ;-)

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Donnerstag, 8. März 2007

BenQ und der Fußball: Ruf ruiniert, Verhalten ungeniert

Das CL-Achtelfinale zwischen Bayern München und Real Madrid bescherte SAT.1 in der Spitze 4,08 Mio. Zuschauer und einen Marktanteil von 34,3%. Da waren sicher etliche darunter, denen das Bier schal geschmeckt hat oder denen die Snacks im Halse stecken geblieben sind, als sie gesehen haben, welcher Schriftzug noch auf der Brust der Real-Spieler prangt!

Im Rahmen einer gewaltigen Marketingkampagne wurde im Jahre 2005 BenQ als neuer Hauptsponsor von Real Madrid eingeführt. BenQ trat damit auch im Sport-Sponsoring in die Fußstapfen von Siemens Mobile und lässt sich dieses fünfjährige Engagement 24 Mio. Euronen/Jahr kosten. Zwar hieß es nach der BenQ-"Insolvenz", der Vertrag mit Real sei aufgelöst, doch kann ich mir schlecht vorstellen, dass die Madrilenen den Schriftzug des Pleitegeiers aus lauter Mitleid weitertragen!

Als Nachfolger wurde zwischenzeitlich der deutsche Energieriese E.on (im Rahmen der geplanten Übernahme des spanischen Versorgers Endesa) gehandelt, doch der will mittlerweile auch kleinere Brötchen backen (s. Bilanz-Pressekonferenz vom 7. März). Und auch der Sportwettenanbieter Bwin ist noch nicht als Nachfolger bestätigt.

Also wird BenQ weiterhin aus irgendeiner Portokasse Geld für Real Madrid lockermachen müssen, und dass diese Kasse ganz gut gefüllt ist, zeigt folgende Nachricht: Kurz bevor im BenQ-Werk in Kamp-Lintfort endgültig die Lichter ausgingen, präsentierte sich BenQ stolz als Co-Sponsor für die Fußball-Europameisterschaft 2008, mit einem Volumen von 15 Mio. €.

Das ist – mal ganz abgesehen davon, dass es sich marketingmäßig als Eigentor herausstellen könnte – schlechter Stil, Herr Kun-Yao Lee, und eine Beleidigung für diejenigen, deren Arbeitsplätze wissentlich vernichtet wurden! Da spricht mir Michael Leucker, Ex-Gesamtbetriebsratsvorsitzender von BenQ Mobile, aus der Seele:

"Das ist ein Schlag ins Gesicht für die ehemalige Belegschaft", so Leucker gegenüber manager-magazin.de. "Auch wenn der europäische Markt für BenQ wichtig ist, dieses Verhalten ist ein klarer Stilbruch und in meinen Augen menschenverachtend".

Foto: dpa
Genauso isses...



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Dienstag, 6. März 2007

Joss Stone Live am 5.3. bei TV Total! (Video)


Hier noch ein kleiner Nachschlag zu meinem Artikel über das neue Album von Joss Stone: das Video ihres Live-Auftritts bei Stefan Raab vom 5. März 2007!



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CD-Tipp: Introducing Joss Stone (ab 9. März)

Die junge Engländerin Joss Stone wird wegen ihrer unverwechselbaren bluesig-funkigen Stimme schon heute in einem Atemzug mit Janis Joplin und Aretha Franklin genannt. Von ihren beiden ersten Alben "The Soul Sessions" (2003) und "Mind, Body & Soul" (2004) wurden weltweit über 7,5 Millionen Exemplare verkauft.

Sie wurde für fünf Grammys nominiert (einen erhielt sie 2007), trat mit James Brown, den Rolling Stones, Stevie Wonder, Elton John, Patti Labelle, Mavis Staples, Donna Summer und Smokey Robinson auf, wurde von Oprah Winfrey interviewt und sang beim Live 8 Concert 2005 vor über 200.000 Menschen – und das alles als "Teenager"!

Während sie zu Zeiten von "Mind, Body & Soul" noch als mädelig-moppeliges Blondchen über die Bühne wuselte (s.o.), präsentiert sie sich jetzt, im Alter von knapp 20 Jahren, in neuem Look und kommt etwas "gereifter", rotbraun-gelockt, sexy und ein wenig vampmäßig daher. Aber immer noch begeistert sie mit dem gewissen rauchig-verruchten Timbre in ihrer Stimme, und nach wie vor tritt sie wie Janis Joplin barfüßig auf (wie in diesem Video ihres Auftritts vom 5. März bei Stefan Raab zu sehen).

Am 9. März kommt ihr drittes Album "Introducing Joss Stone" in den Handel; hier kann man sich die Songs vor dem offiziellen Release schon mal anhören, und hier gibt's das offizielle Video der ersten Single-Auskopplung "Tell Me 'Bout It" (gemeinsam mit US-Rapper "Common").

Ein absolutes Muss für alle R&B&Soul&Funk-Fans!


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