Kampf dem Kot: Falken-Roboter vs. Tauben
Tauben, diese zutraulichen, stets adrett in Grau-schwarz-weiß gewandeten, heimelig gurrenden gefiederten Gesellen, die häufig in wahren Horden unsere Städte bevölkern und – von zittriger Rentnerhand gefüttert – tonnenweise ihre grau-schwarz-weißen Rückstände hinterlassen, sind so manchem ein Dorn im Auge.
Doch wie kann man den Missstand (mit 3 "S", sieht ja schrecklich aus!) des Taubenkots an der Wurzel packen? Es geht doch nicht an, dass führende Köpfe deutschen Kulturschaffens weiterhin so beschissen werden!
"Humane" Bekämpfungsansätze mittels "Anti-Baby-Hormonen" im Futter und zur Eientnahme gedachten Gemeinschaftsbruthäusern waren erfolglos. Weniger humane, wie Netzfang, Abschuss oder Vergiftung, könnten möglicherweise erfolgreich sein, sind aber gegenüber Tierfreunden nicht durchsetzbar. Auch die Ansiedlung von natürlichen Fressfeinden wie Greifvögeln, Mardern oder Katzen ist nicht problemlos möglich.
Natürlich gibt es da lokale Abwehrmaßnahmen wie Netze, Gitter und so genannte "Taubenspikes", die Schäden durch Kot zwar vor Ort verhindern können, das Problem aber nur in die Nachbarschaft verlagern.
Und auch das Aufstellen von Raben-Attrappen zeigt nur geringe Wirkung, da diese Vögel sich in der Natur zwar gelegentlich über die Eier hermachen – aber wer würde das ernsthaft von einer Attrappe erwarten?
Wie man das Problem auch angehen kann, macht uns jetzt die Stadt Liverpool vor: Europas Kulturhauptstadt 2008 schafft sich zur Bekämpfung der Taubenplage Roboter an.
Diese Roboter-Vögel der Firma Robop sind dem Wanderfalken nachempfunden und sollen die Tauben durch Bewegungen der Flügel und durch Geräuschimitationen erschrecken. Zudem sollen sie durch ihre Größe (sie sind etwa vier Zentimeter größer als echte Wanderfalken) den Tauben Angst einjagen.
Im Inneren der Falkenattrappe befindet sich ein kleiner, wetterfester Computer, der entsprechende Töne gespeichert hat, von Zeit zu Zeit schlägt er mit den Flügeln. Die Steuerung des Vogels ist über eine Fernbedienung möglich, hat der Falke doch die Elektronik eines Nokia-Handys eingebaut. Damit soll der Besitzer über das Internet den Akkustand überprüfen und den Vogel neu programmieren können. So kann beispielsweise die Lautstärke verändert werden.
Eine dauerhafte Wirkung wird zwar von Falknern bezweifelt, aber was versucht man nicht alles, um das Stadtbild zu verschönern? Und außerdem sind diese schmucken Roboter zu einem Stückpreis von ca. 2.750 Euronen ein echtes Schnäppchen! Parallel dazu bleibt ja immer noch das Fütterungsverbot... doch sollten für die angesprochene Zielgruppe die Verbotsschilder auch entsprechend dimensioniert sein!
Labels: Aufgespiesst, Funny Stuff, Natur, Tierwelt
1 Kommentare:
Dies Schild gegen das Taubenfüttern nützt nichts, wie man weiß. Könnte man vielleicht analog zu der taubenschreckenden Falkenattrappe eine taubenfüttererschreckende Attrappe von - sagen wir mal, lebensgroßen Gerichtsvollziehern?
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