Die Kalliopevorleserin hat mit ihrem Lesestöckchen nachhaltig unter Beweis gestellt, dass sie ab und zu auch mal nur still vor sich hin liest und nicht nur vor Tausenden gebannt lauschender Zuhörer in ausverkauften Literatur-Arenen ausgewählte Werke der Weltliteratur vorträgt. Und weil sie mir dieses Stöckchen zugeworfen hat, gebe ich jetzt auch einen Überblick über meine Lesegewohnheiten:
Ich lese gerade: Nach vielen, vielen Jahren mal wieder "Musashi" von Eiji Yoshikawa und, so als Kontrapunkt, "Die Masken der Mütter" von meiner Lieblings-Krimitante Ruth Rendell.
Drei Bücher, die mich immer wieder faszinieren: Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer; Äsop: Fabeln (und gleichermaßen deren Revitalisierung durch Jean de la Fontaine); Heinrich Heine: Buch der Lieder.
Ein Buch, das ich ausdrücklich nicht empfehle: "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" von Peter Handke; sein Schreibstil macht mich ganz kirre. Ich hab früher doch tatsächlich mal gedacht, das wäre ein Buch über Fußball… ;-)
Drei Autoren, die ich für preiswürdig halte (unabhängig von evtl. tatsächlich erfolgten Preisverleihungen): Joseph Conrad, Ian McEwan, Jörg Juretzka (weil er so schöne lokalkoloritische Ruhrpott-Krimis schreibt)
Mein Lieblingsgedicht: Chanson d'automne von Paul Verlaine - ein Gedicht, dieses Gedicht, vor allem, wenn man es hört (wie zum Beispiel hier, vorgetragen vom unvergleichlichen Léo Ferré):
Dagegen fällt diese von einem Japaner rezitierte Fassung doch deutlich ab… ;-)
Ort und Stellung zum genußvollen Lesen: Mein geliebter Ohrensessel, Bett, Badewanne, bei schönem Wetter Liegestuhl im Garten u.ä.; die Stellung/Position ergibt sich aus dem Ort. In S-Bahnen, Zügen usw. lese ich meist nur Zeitung/Zeitschriften.
Ernährung während des Lesens: Flüssige Nahrung: Vorwiegend Kaffee oder Wein (if any); feste Nahrung: wie bei der Vorleserin alles, was man aus der Hand essen kann. Das gilt allerdings nur bedingt für Bett und Badewanne!
So, und nun reiche ich das Stöckchen weiter an Dolcevitaund Dolce!
Nachdem sich Lauren Caitlin Upton, die amtierende "Miss Teen South Carolina", am Freitag vergangener Woche bei der Wahl zur "Miss Teen USA" vor zig Millionen TV-Zuschauern eine souveräne Gratwanderung durch die Fettnäpfchen geleistet hatte, erhielt sie am Dienstag (28. August) die Chance zur Rehabilitation: Im NBC-Frühstücksfernsehen TODAY versuchte sie, ihren Blackout schön zu reden. Jeder Mensch mache mal Fehler, und sie sei doch auch nur ein Mensch. Sie habe die Frage nicht verstanden, sei "vollkommen schockiert" und außerdem "nicht so richtig in ihrem Körper" gewesen. Hmm… Nahtoderfahrungen durch Schock?
Hier der TV-Ausschnitt von NBC; die gleiche Frage wurde ihr noch mal gestellt, und ihre neue, über Tage hinweg vor dem Spiegel geübte Antwort wirkt immer noch ziemlich blond:
Immerhin ist sie Vierte geworden, und einer Karriere als Spinat-Werbeikone steht eigentlich nichts mehr im Wege…
Erkenntnisse einer blonden Miss aus South Carolina
Bei Miss-Wahlen und Beauty Contests wird nicht nur Wert auf Äußerlichkeiten gelegt, zuweilen wird auch knallhart die Intelligenz getestet oder die Bildung hinterfragt. So auch bei dieser Wahl zur "Miss Teen USA 2007", wo Miss Teen South Carolina nach ihrer Meinung gefragt wird, warum nach neuesten Umfragen ein Fünftel aller Amerikaner nicht in der Lage ist, die USA auf einer Weltkarte zu finden. Hier ihre aufschlussreichen Erkenntnisse…
Na, nicht alles auf Anhieb mitgekriegt? Also hier noch mal zum Nachlesen:
Frage der Preisrichterin: Recent polls have shown a fifth of Americans can't locate the U.S. on a world map. Why do you think this is?
Antwort: I personally believe that U.S. Americans are unable to do so because - uh - some people out there in our nation don't have that and uh, I believe that our, ed-education like such as uh, South Africa, and uh, tha Iraq, everywhere like such as, and I believe that they should, our education over here in the U.S. should help the U.S., err, should help South Africa, it should help the Iraq and the Asian countries so we will be able to build up our future. For uh…
Aha, dann ist ja alles klar!
Update: Und hier der Versuch einer Eindeutschung:
Frage: Aktuelle Umfragen haben ergeben, dass ein Fünftel der Amerikaner nicht in der Lage ist, die USA auf einer Weltkarte zu finden. Was meinen Sie, woran das liegt?
Antwort: Ich persönlich glaube, dass US-Amerikaner das nicht können, weil – ääh – einige unserer Landsleute da draußen haben das nicht und ääh, ich glaube, dass unser Bil-bildungssystem wie, zum Beispiel äääh, Südafrika und ääh, der Irak, überall wie, zum Beispiel, und ich glaube, sie müssten, unser Bildungssystem hier in den USA müsste den USA helfen, äähm, müsste Südafrika helfen, es müsste dem Irak und den asiatischen Ländern helfen, damit wir unsere Zukunft aufbauen können. Weil äh…
--- lol ---
Update 2: Am Dienstag (28. August) erhielt sie die Chance zur Rehabilitation. Im NBC-Frühstücksfernsehen TODAY zeigte sie sich allerdings noch einmal ziemlich blond…
Am 4. Juli 2004 wandte sich Präsident Bush auf einer Kundgebung zum Nationalfeiertag in Charleston (West Virginia) in einer Rede an sein Volk. Auch Nicole und Jeff Rank, ein junges Ehepaar aus Corpus Christi in Texas, wollten an der Veranstaltung teilnehmen. Sie erschienen jedoch, sehr zum Missfallen des Secret Service, in T-Shirts mit selbstgemalten Anti-Bush-Parolen, um ihr Missfallen an der Politik des Präsidenten auszudrücken.
Als sie vom Secret Service gedrängt wurden, die kritischen Stellen abzudecken oder die T-Shirts auszuziehen, kamen sie der Aufforderung nicht nach. Daraufhin wurden sie festgenommen, in Handschellen abgeführt und in der Folge wegen Landfriedensbruchs angeklagt. Die Ranks jedoch beriefen sich, unterstützt von der Amerikanischen Bürgerrechtsunion (ACLU), in ihrer Klageerwiderung auf ihr Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit nach dem First Amendment, dem ersten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung, und forderten Schadenersatz.
Letzte Woche nun wurde der Rechtsstreit mit einem Vergleich beigelegt: Ein Richter in Charleston wies die Klage gegen das Ehepaar aus Corpus Christi zurück und sprach den Ranks eine Entschädigung von 80.000 US$ für ihre Festnahme zu. Während ein Sprecher des Weißen Hauses betonte, dieser Vergleich sei kein Schuldeingeständnis, feierte die ACLU das Ergebnis als einen Sieg des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
In diesem Fernsehinterview äußern sich Nicole und Jeff Rank zu den Vorfällen und zum Ausgang des Rechtsstreits:
Für alle, die schon immer mal einen Blick auf die kleine Hütte von Apple-CEO Steve Jobs in Palo Alto werfen wollten: Google Street View macht's möglich. Da kann ich nur sagen: Respekt - nicht jeder würde es mit einem Jahresgehalt von 1 $ schaffen, so feudal zu hausen…
Derzeit wabert und wogt eine Welle durchs Netz, die mit indiskreter Vorwitzigkeit auch vor dem Schlafzimmer nicht Halt macht. Sie ist über diese Dame und aus Richtung Dolcevita auch vor meine Schlafzimmertür geschwappt und hat mir ein Stöckchen in mein Recreation Center gespült. Also gebe ich jetzt wie gewünscht Auskunft über meine Schlafgepflogenheiten:
Lieblings-Schlafklamotte? Nix - nackt und schön, wie Gott mich schuf.
Lieblings-Bettwäsche? Gedeckte Farben, vorwiegend in Blautönen; weich und kuschelig; in warmen Nächten Seide.
Lieblings-Schlafposition? Einschlafposition: halb auf dem Bauch, linkes Bein angewinkelt (scheint allgemein sehr beliebt zu sein). Schlafposition: häufig quer übers Bett.
Hast Du ein “Einschlafritual”? Lesen, Radiomusik mit "Schlaffunktion".
Hast Du ein Kuscheltier, Knuddelkissen o.ä.? Kein festes Kuschelwesen; dafür knuddle ich öfters auch mal mit meinem Kopfkissen.
Was machst Du, wenn Du nicht schlafen kannst? Siehe "Einschlafritual".
Wie groß ist Dein Bett? 1,40 x 2,00 m - es kann ja nicht jeder eine 40.000 qm (!!!) große Spielwiese haben wie diese Dame hier ;-)
Wie viele Kissen hast Du? 2 große, Anzahl kann aber bei Bedarf aufgestockt werden.
Linke oder rechte Seite? Von vorne gesehen links.
Wie lässt Du dich wecken? Wecker, Handy-Wecker, oft reichen aber auch Sonne, Vögel oder die innere Uhr.
Stehst Du direkt auf oder bleibst Du liegen? Ich bleibe erst noch ein Viertelstündchen liegen und "gewöhne" mich an den neuen Tag (Wecker bleibt aber sicherheitshalber auf "Snooze").
Dein erster Gedanke am Morgen? Unterschiedlich, hängt vom (Wochen-)Tag ab.
Was machst Du, um wach zu werden? Wechseldusche, Kaffee trinken.
So, jetzt stoße ich die Welle neu an und frage die Kalliopevorleserin mal, wie sie sich denn so bettet. Und ich bin auch ein bisschen neugierig, wie Zuckerwattewolkenmond die Nacht verbringt und ausklingen lässt, wenn nicht gerade ein Wochenende vor der Tür steht…
Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS genoss von ihrem "Logenplatz" aus einen atemberaubenden Ausblick auf die unglaublichen Dimensionen von Hurricane Dean. Hier einige spektakuläre Aufnahmen vom 18. August 2007:
Zum Ausklang des Specials "Summer of Love" präsentiert Arte heute Abend (und am Freitag Nachmittag) das absolute Highlight der Serie: den Film "Woodstock – 3 Days of Peace and Music" im Director's Cut.
Dieser fast vierstündige Film dokumentiert (teilweise im damals bahnbrechenden Split-Screen-Verfahren) das spektakulärste Open-Air-Concert aller Zeiten, das im August 1967 Geschichte schrieb und über 400.000 Musicfans anlockte. Er wirft einen Blick hinter die Kulissen des Kult-Events und bietet ein Wiedersehen mit Jimi Hendrix, The Who, Janis Joplin, Santana, The Ten Years After, Joe Cocker, Crosby, Stills and Nash, Country Joe and The Fish, John Sebastian, Joan Baez, Richie Heavens, Canned Heat, Jefferson Airplane und anderen Koryphäen der Rock- und Bluesszene.
Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack mit Jimi Hendrix und seiner legendären "Coverversion" der amerikanischen Nationalhymne:
Der Film läuft im Original mit deutschen Untertiteln und beginnt heute (am 21. August) um 20.40 Uhr, also unbedingt vormerken! Und als kleinen Trost für all diejenigen, die heute nicht dabei sein können, gibt es am Freitag, dem 24. August um 14.30 Uhr, eine Wiederholung.
Für alle möglichen Geräte des täglichen Lebens sind Batterien erforderlich. Wie man die Kosten für neue Batterien ohne größeren Aufwand entscheidend senken kann, wird in diesen Video-Anleitungen anschaulich beschrieben:
Sechs 1,5V-Batterien aus einem 9V-Monoblock
Acht 1,5V-Knopfzellen aus einer 12V-Batterie
Nähere Infos zu diesen genialen "battery hacks" gibt es in Paul Michaels Wisebread-Blog.
Da haben selbst die Herren vom FBI nicht schlecht gestaunt, als sie bei einer Wohnungsdurchsuchung diesen professionell ausgestatteten Arbeitsplatz entdeckten!
Elvis Presley starb am 16. August 1977 im Alter von nur 42 Jahren. Heute möchte ich mich allerdings nicht mit biografischen Details befassen; stattdessen lasse ich ihn in den folgenden selten gesehenen und gehörten Video-, Bild- und Tondokumenten aus seiner Karriere und über sein Leben wieder ein wenig auferstehen. Dabei sind auch einige Konzertmitschnitte und eine Film-Doku zum Download. Enjoy!
Sein erster großer Hit - That's Alright Mamma (1954):
Elvis beim Militärdienst in Deutschland: Bravo ist am Ball (1958):
Sein letzter Tag in Deutschland (Ende Februar 1960). Hier äußert sich Elvis zu seinen weiteren Plänen:
Nach seiner Rückkehr in die USA tritt Elvis am 26. März 1960 in der von Frank Sinatra moderierten Fernsehshow "Welcome Home, Elvis" auf - und schmettert gut gelaunt mit Frank Sinatra, der ihn früher immer vernichtend kritisiert hatte, ein Liedchen:
Nachdem er seit März 1961 nicht mehr live aufgetreten war (und nach seinen diversen Ausflügen ins Filmgeschäft) besinnt sich Elvis auf seine Wurzeln. Im "1968 Comeback Special" von NBC tritt er auf einer nur 16 qm großen Bühne auf, volksnah, zum Anfassen, mit seiner gesamten musikalischen Bandbreite von Gospel, Country, Rhythm & Blues und Rock'n'Roll (Dauer: 45 Min.):
Sein letztes Konzert gibt er, gesundheitlich schon sichtlich gezeichnet, am 26. Juni 1977 in Indianapolis (hier die Songs "Are You Lonesome Tonight" und "My Way"), und Elvis singt "My Way" so intensiv, als hätte er bereits eine Todesahnung:
And now the end is near And so I face the final curtain. My friend, I'll say it clear: I'll state my case of which I'm certain. I've lived a life that's full, I've traveled each and every highway, And more, much more than this: I did it my way…
16. August 1977: Elvis Presley stirbt im Alter von 42 Jahren in Memphis/Tennessee an Herzversagen. Hier das Titelblatt der englischen Boulevardzeitung "The Sun" vom 17. August:
Zur Großansicht Bild anklicken (Quelle: The British Library, 2006)
Auch die ARD-Tagesschau berichtete am 17. August über seinen Tod:
Zum Abschluss des Don-Farrago-Elvis-Specials gibt es hier noch die Film-Biografie "The Elvis Story" (Dauer: 47 Min.)…
… und hier "4 Songs & 100 Photos"…
... und eine Bildergalerie mit weiteren seltenen Fotos des "King", zusammengestellt von Bild Online…
… und zu guter Letzt gibt's noch den ultimativen TV-Tipp für alle Elvis-Fans: Heute Abend um 22.25 Uhr bringt Arte mit der zweistündigen Doku Elvis-O-Rama (2007) ein unterhaltsames und facettenreiches Potpourri zum Phänomen "Elvis". Ein kleiner Trost für alle, die die Sendung heute verpassen sollten: Sie wird am 23. August wiederholt…
In diesem Sinne: Rock'n'Roll forever – and long live the King!
Mit dem ersten Satz wird der Stein ins Rollen gebracht. Der erste Satz ist Versprechen, Duftmarke, Rätsel, Schlaglicht – kurz: der Brühwürfel, mit dem die ganze folgende Suppe gekocht wird. (Thomas Brussig, 2007)
Der erste Satz ist wichtig. In der Liebe wie auch in der Literatur. Ein guter erster Satz entscheidet oftmals schon darüber, ob wir uns in einen Menschen oder in ein Buch verlieben, ob wir berührt werden und uns voller Neugier auf das Versprechen einer guten Geschichte einlassen.
Noch bis zum 21. September 2007 wollen die Initiative Deutsche Sprache und die Stiftung Lesen der Magie erster Sätze auf die Spur kommen. Mitmachen kann jeder: Erwachsene, Jugendliche und Kinder sind aufgerufen, den Titel eines deutschsprachigen Buches vorzuschlagen, dessen erster Satz sie besonders bezaubert, beeindruckt oder neugierig gemacht hat und der das Versprechen auf ein aufregendes Lesevergnügen dann auch eingehalten hat.
Für den Wettbewerb in Frage kommen alle deutschsprachigen Romane und Erzählungen, von der Unterhaltungsliteratur bis zu den Klassikern, sowie Bücher aus der Kinder- und Jugendliteratur.
Die Teilnehmer müssen ihre Wahl begründen: Welche Erwartungen weckt der erste Satz? Welche Stimmung löst er aus? Und vor allem: Hält die Geschichte, was der erste Satz verspricht? Die von einer prominenten Jury ausgewählten Sieger werden bei einer öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt und mit wertvollen Preisen ausgezeichnet. Eine Auswahl der schönsten ersten Sätze wird dann im November in einem illustrierten Geschenkband veröffentlicht.
Einer der ersten Sätze, die mich in meiner Jugendzeit besonders fasziniert haben, war folgender:
Bei seiner ersten Rückkunft aus dem entdeckten Amerika hatte Kolumbus auf seinem Triumphzug durch die gedrängten Straßen Sevillas und Barcelonas eine Unzahl Kostbarkeiten und Kuriositäten gezeigt, rotfarbene Menschen einer bisher unbekannten Rasse, nie gesehene Tiere, die bunten, schreienden Papageien, die schwerfälligen Tapire, dann merkwürdige Pflanzen und Früchte, die bald in Europa ihre Heimat finden werden, das indische Korn, den Tabak und die Kokosnuß. Dieser erste Satz hat dann dazu geführt, dass ich das Buch mit sämtlichen Geschichten gebannt fast in einem Rutsch durchgelesen habe...
Also: Bis zum 21. September ist noch genügend Zeit, den persönlichen Favoriten für den Wettbewerb einzureichen!
Gelegentlich leistet sich die Natur den einen oder anderen Atavismus, d.h. einen evolutionären (sorry, liebe Kreationisten und ID-Anhänger!) oder genetischen Rückfall, indem sie anatomische Merkmale ausbildet, die seit Urzeiten eigentlich gar nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden sind. Ein spektakuläres Beispiel hierfür ist die Hypertrichose, die übermäßige Ganzkörperbehaarung beim Menschen, die seit dem 16. Jahrhundert historisch verbürgt ist (Foto: der Pole Fedor Jeftichew, 1868 – 1903).
Hier der Mexikaner Danny Ramoz Gómez (geboren 1981) in einem Interview:
So wird auch immer wieder über so genannte "Schwanzmenschen" berichtet, die in manchen Kulturen sogar wahre Pilgerströme auslösen.
Ob allerdings das in diesem japanischen Video gezeigte Prachtexemplar von Schwanz echt ist, überlasse ich der Vorstellungskraft und dem gesunden Menschenverstand des Betrachters…
Er hat für uns Deutsche das Genre "Sketch" neu erfunden und war Vorreiter und Wegbereiter eines Unterhaltungstrends, der heute (platt) als "Comedy" bezeichnet wird: Diether Krebs. Heute, am 11. August, wäre er 60 Jahre alt geworden.
Eine ausführliche Würdigung seines Schaffens kann man im Spiegel nachlesen; bei mir gibt es heute einige der besten Sketche dieses Ausnahmekünstlers.
Schwiegermutter im Regen:
Sketch Quickies:
Szenen einer Ehe:
Im Baumarkt:
In der Sauna:
Und mit dem folgenden Song rockte er als Müsli-Freak mit Nickelbrille und Rentier-Pulli die Charts: Ich bin der Martin, ne…
Danke, Diether, für die vielen Momente bester Unterhaltung, die du uns beschert hast!
Firefox-User könne sich glücklich schätzen: Mit dem genialen Add-on Screengrab lassen sich in Sekundenschnelle Screenshots von Webseiten erstellen, gleichgültig ob es sich um die Abbildung kompletter Webseiten, des jeweils sichtbaren Bereichs oder benutzerdefinierter Ausschnitte handelt. Und so geht's: Nach dem Aufrufen dieser Seite auf "Install Now" klicken. Screengrab wird direkt auf dem Rechner installiert, danach muss Firefox neu gestartet werden – et voilà, schon ist Screengrab startbereit. Zunächst sollten jedoch noch einmalig zwei kleine Einstellungen vorgenommen werden.
Hierzu im Browser unter Extras --> Add-ons zur Screengrab-Einstellungsmaske scrollen. Auf Einstellungen klicken.
Bei den Optionen sollte man sich für die Java-Methode entscheiden, weil ansonsten keine Stills von Streams, Flashvideos usw. erfasst werden; im Screenshot würden sie später als weiße Flecken erscheinen! Bei der Wahl zwischen PNG und JPEG habe ich mich für die Ausgabe im PNG-Grafikformat entschieden. Dieses Format ist zwar etwas datenlastiger als die JPEG-Alternative, doch die Wiedergabe ist wesentlich brillanter und kontrastreicher. Danach auf OK klicken – und fertig!
Wenn ihr von einer Webseite ein Screenshot erstellen wollt, braucht ihr nur an einer beliebigen Stelle der (vollständig geladenen!) Seite mit der rechten Maustaste reinzuklicken. In dem Auswahlmenü, das sich dann öffnet, auf ScreenGrab zeigen (oder klicken), danach auf "Als Datei Speichern…" klicken. So, und jetzt müsst ihr euch entscheiden… Die beiden ersten Optionen sind selbsterklärend; je nachdem, welchen Inhalt die Webseite oder der sichtbare Bereich hat, öffnet sich sofort oder nach einigen Sekunden das Fenster "Screenshot speichern unter…". Dateinamen eingeben, Speicherort wählen – und das war's schon! Und so sieht z.B. eine komplette Webseite aus:
(Zum Vergrößern aufs Bild klicken!)
Entscheidet ihr euch für einen auswählbaren Bereich, müsst ihr mit gedrückter rechter Maustaste eine Selection Box für den gewünschten Ausschnitt markieren. Sobald ihr die Maustaste loslasst, öffnet sich sofort das Speicherfenster. Wie so ein Ausschnitt aussehen kann, seht ihr hier:
(Zum Vergrößern aufs Bild klicken!)
So, das war's schon mit meinem kleinen Tutorial. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim "Bildschirmschießen"!
PS: Ob das Add-on auch beim Mac, mit Vista oder unter Linux funktioniert, kann ich leider nicht sagen, ich arbeite mit WinXP. Einfach mal ausprobieren!
Wer kennt das nicht: Da brütet man gerade über einem aktuellen Text oder Artikel, doch plötzlich hat die Kreativität einen Durchhänger, und im Gehirn herrscht erst mal Durchzug. Bei solchen Gedanken- und Schreibblockaden verhilft das Wortschatz-Portal der Uni Leipzig zu neuen Denkanstößen.
(Zum Vergrößern Bild anklicken!)
Wenn man hier seinen Suchbegriff eingibt, erhält man eine Vielzahl von Synonymen, Beispielen, Assoziationen, Kontexthilfen, Wortfeldanalysen und sonstigen Zusatzinformationen zu dem gesuchten Begriff – und das alles noch mit weiterführenden Links zu Beispielanwendungen. Über den Client "Webservice" ist zudem ein direkter Zugriff auf die Daten des Projektes Deutscher Wortschatz aus einer beliebigen Software heraus möglich.
Doch das ist noch nicht alles: In der Rubrik "Wortschatz des Tages" werden morgens die am Vortag am häufigsten verwendeten Schlagworte und Begriffe aus der deutschen Medienlandschaft nach Kategorien zusammengefasst und zu entsprechenden Quellen verlinkt.
Abgerundet wird dieses tolle Angebot der Uni Leipzig durch "Nextlinks" (einen ständig fortgeschriebenen, kontextsensitiven Link-, Such und Surfassistenten), ein internationales Wortschatzportal in 17 Sprachen und ein gutes deutsch-englisches / englisch-deutsches Wörterbuch mit 400.000 Einträgen.
Alles in Allem: eine runde Sache für jeden Journalisten, Blogger, Studenten und Schüler – und für alle sonstigen Sprachinteressierten!
Seitdem die Lokführergewerkschaft GDL am Montag mit überwältigender Mehrheit für einen Streik bei der Deutschen Bahn gestimmt hat, glühen die Server bei den deutschen Mitfahrzentralen. "Wir rechnen mit einem Anstieg der Zugriffszahlen von bis zu 40%", so Michael Reinicke, Mitbegründer von mitfahrgelegenheit.de.
Mitfahrzentralen waren immer schon eine kostengünstige Alternative zum eigenen PKW oder zu teuren Bahnfahrten. Was ursprünglich als Geldsparmodell für Studenten und geringer Verdienende gedacht war, ist heutzutage für alle Gesellschaftsschichten hoffähig geworden. Mittlerweile nutzen auch viele Berufspendler diese Angebote. Die Vorteile legen auf der Hand: Der Mitfahrer kommt günstig zum erwünschten Ziel, und der Fahrer erhält angesichts boomender Spritpreise ein kleines Zubrot für die Haushaltskasse.
Speziell bei dem bevorstehenden Bahnstreik sollten sich also auch Pendler überlegen, ob sie nicht über Mitfahrzentralen rechtzeitig zum Arbeitsort gelangen. Denn Verspätungen aufgrund eines Bahnstreiks gelten arbeitsrechtlich nicht als Entschuldigungsgrund – der Arbeitnehmer trägt nämlich das alleinige Wegerisiko, kann sich also nicht auf Bahnstreiks berufen, sollte er wegen Zuspätkommens Nachteile erleiden.
Im Folgenden stelle ich einige der größten deutschen Mitfahrzentralen vor.
Sicherlich wird nicht jeder die für seine Zwecke zutreffenden Angebote finden, aber einen Versuch ist es allemal wert. Ansonsten findet man durch ein bisschen Googeln ja vielleicht auch einen passenden Regionalanbieter.
Foodwatch-Test: "Pringles"-Chips sind Acrylamid-Bombe
Die Organisation foodwatch informiert Verbraucher über Gift im Essen, über die Drahtzieher von Fleischskandalen und darüber, ob Bio wirklich Bio ist. Mit Recherchen, Kampagnen und vor Gericht kämpft foodwatch für die Rechte der Verbraucher - und vor allem für Transparenz im Markt.
Jetzt stand bei foodwatch mal wieder des Deutschen liebster Fernseh-Snack auf dem Prüfstand: Die Organisation hat 16 verschiedene Sorten Kartoffelchips auf ihren Gehalt an der Risikosubstanz Acrylamid testen lassen. Acrylamid kann grundsätzlich bei starker Erhitzung von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Pommes Frites, Kartoffelchips, Keksen, Crackern, Knäckebrot oder Cerealien entstehen. Verantwortlich ist wahrscheinlich eine chemische Reaktion zwischen Zucker und der Aminosäure Asparagin. Diese Reaktion ist ein gewöhnlicher Vorgang, z.B. beim Backen, Braten oder Frittieren, der sich zwar nicht vollständig vermeiden, aber durch Umstellung der Produktionsmethoden enorm verringern lässt.
Welche gesundheitsschädigenden Auswirkungen Acrylamid haben kann, berichtet die Verbraucherzentrale NRW:
Acrylamid ist wasserlöslich und wird vom Körper gut aufgenommen und darin gleichmäßig verteilt. Im Tierversuch traten bei hohen Acrylamiddosen nerventoxische und Erbgut schädigende Wirkungen auf. Die Krebsrate war erhöht. Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Substanz für den Menschen als wahrscheinlich Erbgut schädigend und Krebs erregend ein. Das aufgenommene Acrylamid geht aller Wahrscheinlichkeit nach in die Muttermilch und auch in den Fötus über.
Zu den getesteten Kartoffelchips gehörten Markenprodukte wie Pringles, Funny frisch, Chio Chips und Chipsletten, aber auch Discounter-Produkte von Lidl und Aldi sowie Bioprodukte. Speziell für so manches teure Marken- oder Bioprodukt war das Ergebnis verheerend: Absoluter "Spitzenreiter" beim Acylamid-Gehalt sind die Stapelchips Pringles Paprika ("Liebe auf den ersten Pop") aus dem Hause Procter & Gamble. Danach enthält ein einziger Pringles-Chip 34 mal mehr Acrylamid als das vergleichbare Lidl-Produkt "Rusti Chips Paprika". Auch ein Bioprodukt der Firma Molenaartje ist mit 1.600 Mikrogramm pro Kilogramm so hoch belastet wie der konventionelle "Pringles"-Testverlierer. Zum Vergleich: Der Lidl-Testsieger liegt bei 47, gefolgt vom Aldi-Pendant "Feurich Stapelchips Paprika" mit 220 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Chips. Alle anderen Testergebnisse, darunter Markenprodukte wie "Funny frisch" und "Chio" oder Chips der Firma Lorenz liegen darüber.
Zur Verdeutlichung: Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sollte man als Tagesdosis ein Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Demnach sollte ein 20 Kilogramm schweres Kind nicht mehr als fünf Chips der getesteten "Pringles"-Sorte täglich essen und dürfte außerdem kein anderes Röstprodukt wie Toast oder Frühstücksflocken zu sich nehmen, worin auch Acrylamid enthalten sein kann. Hier geht's zum Testbericht und zu den Testergebnissen im Überblick.
Da Procter & Gamble auf seiner Internet-Seite vollmundig mit dem Spruch "Der Verbraucher ist der Boss" wirbt, ruft foodwatch nun zu einer Mitmach-Aktion auf, in der sich Verbraucher direkt an Dr. Klaus Schumann (den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Procter & Gamble Deutschland, Österreich und der Schweiz) wenden und ihrem Unmut Luft machen können. Ob sich der Weltkonzern allerdings so zu einer Verbesserung der Produktionsmethoden verleiten lässt, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Denn zwischen werbeträchtigen Sprechblasen wie "Der Kunde ist König" oder "Der Verbraucher ist der Boss" und deren Umsetzung in die Realität klaffen zumeist immer noch unüberbrückbare Abgründe…