Frederic von Anhalt will Gouverneur von Kalifornien werden (Video)
Auch das noch: Da Arnold Schwarzenegger nach zwei Amtsperioden als Gouverneur von Kalifornien im November 2010 nicht mehr erneut zur Wahl antreten darf, will der edle Prinz Frederic von Anhalt in die Bresche springen und den maroden Staat Kalifornien unter seiner Führung zu alter Blüte zurückführen.
Nach Gouverneuren irisch-amerikanischer, afroamerikanischer, armenisch-amerikanischer und österreichisch-amerikanischer Herkunft sei es nun an der Zeit, dass ein Deutsch-Amerikaner Kalifornien wieder auf den rechten Weg zurückführe und die Geschicke des Staates leite, verkündet er vollmundig auf seiner Homepage. In seiner Pressekonferenz vom 25. Januar beschrieb er sich selbst als langjährigen Republikaner mit finanzpolitisch konservativen und sozialpolitisch liberalen Ansichten und tönte u.a. in einem Reuters-Interview: "Arnold tritt bald ab, und Kalifornien braucht einen Neuen. … Schon immer war ein Deutscher nötig, um mit dem österreichischen Mist aufzuräumen. Das war schon immer so, und das ist auch hier der Fall."
Hier ein Video, in dem Prinz Frederic seine erste Wahl-Plakatwand auf dem Sunset Strip in Hollywood vorstellt und in bestem Englisch seine Kandidatur bekannt gibt:
Dem können wir nur zustimmen, und sogar der edle Prinz räumte in der Pressekonferenz großmütig ein, sein Adelstitel sei ihm "verliehen" worden, als er 1980 als Erwachsener von Prinzessin Marie Auguste, einer Schwiegertochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., nach dem Unfalltod ihres leiblichen Sohnes adoptiert worden sei. Von dem anrüchigen Titel-Großhändler und "Konsul" Hans-Hermann Weyer war allerdings in diesem Zusammenhang nicht die Rede…
Hier nun ein kurzer Überblick über die wesentlichen Punkte seines Wahlprogramms, das er unter den Leitspruch "Return the Good Life to California" gestellt hat:
Förderung kalifornischer Produkte
Kalifornien hat die besten Avocados und Orangen, den besten Wein, das beste Wetter, die besten Strände und das beste Marihuana.
Einführung einer "Sündensteuer"
Legalisierung und Besteuerung von Marihuana, Zusatzsteuer von einem Dollar auf jede Flasche Alkohol und jede Packung Zigaretten.
Öffnung der Grenzen zu Mexiko
Freier Zugang von Mexikanern zum US-Arbeitsmarkt zur Ankurbelung des Dienstleistungssektors, staatliche Mehreinnahmen durch deren Besteuerung.
Senkung der Kfz-Steuer
Hohe Kfz-Steuern belasten die Arbeiterklasse. Stattdessen: Höhere Besteuerung je nach Unfallhäufigkeit, hohe Strafen für Suff-Fahrer, Erhöhung der Bußgelder für Raser (50 Dollar für jede Meile über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit).
Höhere Besteuerung der Ölunternehmen
und Förderung von Erdgas-Technologien. Einsatz der Gewinne zur Rettung der Infrastruktur, zum Wiederaufbau Kaliforniens und zum Ausbau neuer Industriezweige.
Abkehr vom Erdöl
und Hinwendung zur Wind- und Solarenergie. Schaffung alternativer Energiekonzepte und Beseitigung der Abhängigkeit vom Erdöl aus Nahost.
Abschaffung von "Prop 8"
Schluss mit dem "California Marriage Protection Act" von 2008, nach dem in Kalifornien nur die Ehe zwischen Mann und Frau gültig ist und anerkannt wird - als Bonbon für Scheidungsanwälte und zur Beruhigung der Schwulen. Gleiche Rechte für alle, dann können sich die Schwulen endlich auch mal "so elend fühlen wie der Rest von uns (= wir Heterosexuellen) sich fühlt."
Aufhebung des Importverbots für kubanische Zigarren
und andere kubanische Produkte. Das Importverbot habe seit 50 Jahren schon nicht geklappt, außerdem rauche er wie Arnie auch gerne mal 'ne Zigarre.
Weitere erhellende Details, auch über die Beweggründe zu seiner Kandidatur, finden sich auf seiner Homepage, auf der der Besucher dem Anlass gemäß direkt mit der amerikanischen Nationalhymne begrüßt wird. Und über die aktuellen Entwicklungen seines Wahlkampfs und Neuigkeiten aus seinem Leben will er alle drei bis vier Tage in seinem Blog berichten. Bisher hat er nach eigenen Angaben schon 300.000 Dollar für seine Kampagne aufgewendet. Bei diesem ausgewogenen Wahlprogramm muss sein gesundheitlich schwer gebeuteltes Eheweib Zsa Zsa Gabor jetzt nur noch ein paar zusätzliche Millionen locker machen, damit er sich seinen Traum (vom Polizistensohn zum Staatsmann) erfüllen kann. Und falls sie die Wahl im November 2010 nicht mehr erleben sollte, kann er, so er denn ihre Kohle erbt, die Wahlkampfmaschinerie so richtig fett schmieren…
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