Franz Josef Degenhardt wird 75
1931 in Schwelm am Rande des Ruhrgebiets geboren, wuchs der spätere Rotfront-Barde in einer "militant katholischen und antifaschistischen Familie" mit Bezügen zum sozialistischen Milieu auf. Sein Vetter war der als sehr konservativ geltende Kardinal Johannes Joachim Degenhardt (1926-2002), Erzbischof von Paderborn. Franz Josef studierte Jura in Freiburg und Köln, promovierte, ging 1969 als Anwalt nach Hamburg und verteidigte bei APO-Prozessen Sozialdemokraten und Kommunisten. Als Folge des "Unvereinbarkeitsbeschlusses" 1971 wurde er nach zehn Mitgliedsjahren aus der SPD ausgeschlossen, 1978 trat Degenhardt der DKP bei.
Degenhardt heute und 1967
Heute ist es krankheitsbedingt ruhiger geworden um den in Quickborn bei Hamburg lebenden Ehemann und Vater von drei erwachsenen Kindern. Im September 2006 veröffentlichte er seine CD "Dämmerung". Gerade erschienen ist das von Kai Degenhardt herausgegebene Buch "Franz Josef Degenhardt - Die Lieder" mit sämtlichen Texten und Noten (Eulenspiegel-Verlag, Berlin). Im Gegensatz zu anderen konnten die Jahre am Kern seiner politischen Überzeugungen nichts ändern: Degenhardt bleibt sich treu, obwohl die Linienzeichner im historischen Orkus verschwunden sind, wie es ein Kritiker einmal formulierte.
Lieber Karratsch, danke für deine Denkanstöße... und Respekt für deine unwandelbare Konsequenz! Man muss nicht unbedingt mit dir einer Meinung sein, um zu sehen, worum es dir geht. Und lass dich nicht vor den Oskar-Karren spannen, auch wenn er um deine Liebe buhlt - da stehst du drüber! Alles Gute zum Geburtstag, und grüß mir den Mike K.!
Labels: Kalendarium, Musik
1 Kommentare:
Mann, so lange ist das schon her mit den Schmuddelkindern? Wußte garnicht, daß der Degenhardt die ganze Zeit über so aktiv war/ist. Da muß ich mich doch noch mal schlau machen, was er in der Zwischenzeit so rausgebracht hat!
Ich bin zwar politisch nicht unbedingt seiner Meinung, aber ich finde, dass Leute wie er, Wolfgang Biermann usw doch irgendwie zu politischen und geselschaflichen Veränderungen beigetragen haben.
Die 60er/70er müssen ja für Studenten und junge Leute allgemein eine heiße Zeit gewesen sein: musikalisch, sexuell, politisch... und irgendwie wirkt das alles auch heute noch nach. Wär ganz gerne dabeigewesen!
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