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Don Farrago: George Harrison; Cary Grant

Mittwoch, 29. November 2006

George Harrison; Cary Grant

George Harrison

Ungewöhnliches begab sich am 29. November 2001 vor dem Buckingham Palace: Beim Wachwechsel spielte die Militärband ein Medley von Beatles-Melodien. Und am Tag darauf erschien das Londoner Massenblatt The Mirror ganz in schwarz und titelte: "Von der Queen bis zum Milchmann, alle trauern um George."

George Harrison, geboren am 25. Februar 1943 in Liverpool, starb im Alter von nur 58 Jahren in Los Angeles an Lungenkrebs. Er galt stets als der "stille" Beatle, weil er als Leadgitarrist und Background-Sänger häufig hinter dem dominanten Songschreiber-Duo Lennon-McCartney zurückstehen musste. Dennoch künden 22 Beatles-Titel auch von seinen Songschreiber-Qualitäten, darunter "While My Guitar Gently Weeps" und "Here Comes The Sun". Für Frank Sinatra z.B. war Harrisons "Something" (1969 auf "Abbey Road") "das schönste Liebeslied der letzten fünfzig Jahre". Nach McCartneys "Yesterday" ist "Something" bis heute der am häufigsten gecoverte Beatles-Song.

Nachdem George 1965 den indischen Sitar-Spieler Ravi Shankar und mit ihm die indische Musik kennen gelernt hatte, war er die treibende Kraft hinter der – wenn auch vorübergehenden – Beschäftigung der Beatles mit dem Hinduismus und brachte die Sitar in das Klangspektrum der Beatles mit ein. Er selbst fand über die Hare-Krishna-Bewegung seinen persönlichen Weg zum Hinduismus, aus dem er bis zu seinem Lebensende seine starke psychische und seelische Kraft bezog.

Nach der Trennung der Beatles hatte Harrison den erfolgreichsten Neubeginn als Solomusiker. Er veröffentlichte 1970 "All Things Must Pass", das erste 3-fach-Album der Popgeschichte und gleichzeitig das erfolgreichste Album eines Ex-Beatles. Es enthielt den Hare-Krishna-Superhit "My Sweet Lord" und verkaufte sich rasch drei Millionen Mal. Allerdings gab es später einen moralischen Tiefschlag, als ein amerikanisches Gericht "My Sweet Lord" als (unbewusstes) Plagiat des Songs "He's So Fine" von den Chiffons einstufte. Wenige Wochen nach Harrisons Tod wurde der Song als Single neu aufgelegt - und erreichte sofort Platz eins der britischen Hitparade.

1971 organisierte er zu Gunsten der Opfer einer Überschwemmung das "Concert for Bangladesh", an dem unter anderem Ringo Starr, Bob Dylan, Eric Clapton und Ravi Shankar teilnahmen. Danach ging es mit seiner musikalischen Karriere bergab, und er widmete sich anderen Tätigkeitsfeldern. Unter anderem finanzierte er mit seiner Produktionsfirma "Handmade Films" Monty Pythons "Das Leben des Brian" und die Beatles Satire "The Rutles: All you need is Cash".

Erst 1987 feierte Harrison ein überraschendes Comeback. Sein Album "Cloud Nine" enthält mit der Single "I got my Mind set on you" einen Top-Hit. Gemeinsam mit Jeff Lynne, Bob Dylan, Tom Petty und Roy Orbison gründete er 1988 die "Travelling Wilburys", eine "Super Group", die weltweite Erfolge feierte.

Am 30. Dezember 1999 wurde Harrison in seinem Schloss in Henley-on-Thames von einem Psychopathen niedergestochen und schwer verletzt. Das Einschreiten seiner Frau Olivia rettete ihm das Leben. Es gelang ihr, den Angreifer zu überwältigen, indem sie ihn in Notwehr mit einem Lampenschirm niederschlug.

Ein Jahr nach seinem Tod, am 29. November 2002, fand zu seinem Gedenken das legendäre "Concert for George" in der Londoner Royal Albert Hall statt. Bei diesem Konzert traten Freunde und musikalische Weggefährten auf. Zusammen mit seinem Sohn Dhani Harrison spielten unter anderem Eric Clapton, Jeff Lynne, Gary Brooker, Joe Brown, Tom Petty und auch Paul McCartney und Ringo Starr bei diesem Konzert.

George, thank you for the music!

My Sweet Lord Live on YouTube

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Cary Grant

Natürlich gebietet die Chronistenpflicht auch den Hinweis auf Cary Grant, den sympathischen Hollywood-Schlacks, der heute vor 20 Jahren starb.

Mehr als 70 Filme hat er in seiner langen Karriere gedreht – Schmachtfetzen, Abenteuerfilme, Komödien und Thriller (--> Filmographie). Oft standen ihm dabei Spitzenregisseure zur Seite, wie Howard Hawks ("Leoparden küsst man nicht", 1938), Frank Capra ("Arsen und Spitzenhäubchen", 1944) und Alfred Hitchcock ("Über den Dächern von Nizza", 1955). Und auch die Frauen, mit denen er drehte, konnten sich durchaus sehen lassen: Marlene Dietrich, Grace Kelly, Ingrid Bergmann und Katherine Hepburn dekorierten seinen filmischen Werdegang.

Am 29. November 1986 erlitt er einen Schlaganfall und starb noch in derselben Nacht, knapp zwei Monate vor seinem 83. Geburtstag.

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1 Kommentare:

Am/um 29.11.06, 22:40 , Anonymous Anonym meinte...

Immer noch nackenhaarmäßig hammergeil dies my sweet lord! Hab dann aber noch mal in der alten kiste gewühlt und rausgekriegt das ich von den george-songs while my gitar gently weeps am besten find.

Obwohl, is ja eigentlich egal. Schade das er so früh abtreten mußte.

gruß georgiefan

 

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