Eigentor der Woche
Da hatte es die SPD in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden endlich mal wieder geschafft, einen aussichtsreichen, wenn auch umstrittenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 11. März 2007 aufzubauen – und schon ist der Traum von der Rückeroberung des kommunalen Chefsessels wieder ausgeträumt.
Für die Nachfolge des aus Altersgründen ausscheidenden Oberbürgermeisters Hildebrand Diehl (CDU) hatte sich die SPD im April letzten Jahres die Dienste des parteilosen Pfarrers und ehemaligen katholischen Stadtdekans Ernst-Ewald Roth gesichert. Seit Monaten schon hatte dieser intensiv und aktiv Wahlkampf betrieben, doch jetzt gab es für ihn ein bitteres Erwachen: Die SPD hat die Frist für die offizielle Nominierung ihres Kandidaten, die am 04.01.2007 um 18.00 Uhr auslief, schlichtweg verpennt.
Auch wenn die SPD-Schlafmützen anschließend das Verhalten von Wahlleiter Peter Grella (CDU) bekrittelten, der sie ja – ihrer Meinung nach – schließlich noch einmal auf das bevorstehende Debakel hätte aufmerksam machen können, ist eine Nachnominierung unmöglich. Der Wiesbadener SPD-Vorsitzende Marco Pighetti erklärte als Konsequenz aus dem Schnitzer den Rücktritt des gesamten Parteivorstandes der hessischen Landeshauptstadt. Was der SPD also jetzt noch bleibt, ist das Einstampfen der Wahlplakate und das Lecken der Wunden.
Und so hat sich die SPD bei der (neben der Frankfurter Oberbürgermeisterwahl Ende Januar) wichtigsten kommunalpolitischen Entscheidung in Hessen vor der Landtagswahl 2008 selbst ausgesperrt. Sehr zur Freude übrigens von CDU-Kandidat Helmut Müller, der sich allerdings offiziell jede Häme ersparte...
Ein durchaus nachahmenswertes Modell, wie ich finde: So ließe sich bei der CSU sicherlich auch die Stoiber-Nachfolge angemessen regeln!
Labels: Aufgespiesst, Funny Stuff, Politik
1 Kommentare:
Wo hat sich die Seele meiner Deutschen Leitkultur denn versteckt ?
www.wahlleiter.de
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